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Rollrasen Ratgeber

Rollrasen Ratgeber - Wichtige Tipps zur Anlage und Pflege

Bei Rollrasen handelt es sich strenggenommen nicht um eine spezielle Rasensorte oder Saatgutmischung, sondern um eine spezielle Form der Rasenaussaat. Das auch als Fertigrasen bekannte Produkt trägt seinen größten Vorzug bereits im Namen: Anstatt lange auf das Sprießen des Grüns zu warten, sieht die neue Rasenfläche nach dem Verlegen des Rollrasens sofort einladend aus und kann auch schon leicht belastet werden. Rollrasesn ist daher die Lösung für Ungeduldige, die ihren neuen Rasen möglichst schnell nutzen möchten.

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Rollrasen – grünes Instant-Glück

Die ersten Anfänge des Rollrasens verlegen wurden bereits im Mittelalter gemacht. Schon 1613 empfahl ein Engländer zum Anlegen einer Rasenlange die Verwendung von ausgestochenen Grasstücken. Seitdem hat sich natürlich einiges in der Entwicklung von Rasengräsern im Allgemeinen und Rollrasen im Speziellen getan. Mit der steigenden Nachfrage von einfachen Rasenlösungen, vor allem auch für private Gärten, stieg auch die Zahl der Fertigrasen-Anbieter. Vor etwa fünfzig Jahren entstanden die ersten Anfänge des heutigen Rollrasensverkaufs. Während das Angebot am Anfang regional und im Hinblick auf verschiedene Rasensorten stark eingeschränkt war, haben angehende Gärtner heute eine große Auswahl verschiedener Rollrasenanbieter. Diese versenden ihren Rollrasen mittlerweile, vor allem über das Internet, deutschlandweit, sodass Du nicht mehr zwangsläufig auf einen Rollrasenproduzenten in Deiner Nähe angewiesen bist. Auch viele Baumärkte und Gärtnereien bieten ihren Kunden die Möglichkeit, über sie Rollrasen zu ordern. Eventuell ist dort die Auswahl aber kleiner als beim Rollrasenhersteller selbst. Dabei stehst Du beim Kauf von Rollrasen in der Regel vor der Wahl, ob Du nur den fertigen Rasen kaufst und Dich um den Rest selbst kümmerst oder ob Du ihn auch gleich liefern und vielleicht sogar verlegen lässt. Das kostet in der Regel zwar ordentlich extra, erspart Dir aber natürlich auch jede Menge Arbeit. Außerdem kannst Du so sicher sein, dass der Rollrasen gut anwächst und gedeiht. Manche Hersteller geben auf Rollrasen, den sie selbst anliefern und verlegen auch eine Anwachsgarantie.

So wird Rollrasen hergestellt

Rollrasen HerstellungRollrasen wird, ähnlich wie Getreide oder andere landwirtschaftliche Erzeugnisse auf großen Feldern vorkultiviert. Der Hersteller sät im Frühjahr oder Herbst Rasen aus und sorgt mit hochwertiger Pflege dafür, dass dieser gut gedeiht. Mit seinem fachlichen Know-how kann er das anspruchsvolle junge Gras ideal pflegen. Mit der Zeit bildet der Rasen durch regelmäßiges Düngen, Bewässern und Mähen eine dichte Grasnarbe aus. Frühestens nach einem Jahr kann der Rollrasen dann geerntet werden. Viele Hersteller lassen ihn aber bis zu zwei Jahre lang wachsen. Dadurch steigt die Qualität, weil die Gräser noch mehr Zeit haben, sich auszubreiten und zu verzweigen. Bei der Ernte schält eine spezielle Maschine den Rasen mitsamt der oberen Wurzeln vom Boden ab und rollt ihn zu Bahnen auf – daher auch der Name Rollrasen. Dank der zwei bis drei Zentimeter dicken Wurzelschicht überleben die Gräser den Transfer an einen anderen Standort ohne abzusterben. Trotzdem ist er für die Pflanzen eine enorme Belastung und Rollrasen benötigt zum Anwachsen erst einmal besonders intensive Pflege. Das Anwachsen geht aber trotzdem schneller als das Aussäen von frischem Rasen. Je dicker das Erdreich, das mit dem Rollrasen transportiert wird, ist, desto besser ist das natürlich. Trotzdem kann der Rollrasen nicht mit noch mehr Wurzeln ausgeliefert werden, weil die Rollen sonst zu schwer würden. Schon so wiegt ein Quadratmeter Rollrasen, je nach Dicke und Feuchtigkeit, zwischen 15 und 20 Kilogramm. Dank des Fertigrasens hast Du von Anfang an einen dichten Teppich aus Gräsern anstatt nur vereinzelte Halme, die sich erst noch ausbreiten und verdichten müssen. Er ist daher von Anfang an belastbar und deutlich widerstandsfähiger als frische Rasensaat. Rollrasen ist also die erste Wahl für alle, die ihren Garten schon so bald wie möglich nutzen wollen.

Große Sortenvielfalt auch beim Fertigrasen

RollrasenTheoretisch sind alle als Saatgut verfügbaren Rasensorten auch als Rollrasen erhältlich. Normalen Zierrasen, Schattenrasen oder die gängigen Gebrauchsrasen hat so gut wie jeder Hersteller dauerhaft im Angebot. Wenn Du allerdings eine bestimmte Mischung verschiedener Gräsersorten suchst, kann das unter Umständen schwierig sein. Große Fertigrasenproduzenten haben aber auch immer häufiger Rasenmischungen im Angebot, die auf ganz spezielle Standort- und Umweltbedingungen angepasst sind. Wenn Du genaue Vorstellungen davon hast, was Dein zukünftiger Rasen können soll, fragst Du den Händler am besten nach der Zusammensetzung der verwendeten Saatgutmischung. Denn während die Bezeichnungen der unterschiedlichen Rasensorten nicht genau definiert sind, kannst Du Dir aufgrund der definierten Eigenschaften der Gräsersorten ein gutes Bild davon machen, wie sich Dein Rollrasen bezüglich Wachstum und Pflegeaufwand verhalten wird. Was die Rasensorten angeht, erhältst Du bei einem Rollrasenhersteller meistens eine sehr gute Beratung in Bezug darauf, welche Sorte sich am besten für Deinen Garten eignet. Außerdem gibt er Dir beim Kauf wichtige Hinweise zur richtigen Pflege mit.

Was kostet Rollrasen?

Die Kosten von Rollrasen hängen natürlich von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist einerseits, die gewünschte Sorte, andererseits aber auch die Qualität. Wie lange der Rasen vor dem Abschälen bereits gewachsen ist, hat hier einen großen Einfluss. Bereits sehr gut verzweigter Rollrasen, der schon lange auf dem Feld stand, ist in der Regel teurer als solcher mit einer weniger dichten Grasnarbe, der so früh wie möglich abgeschält wurde. Wenn Dein Rollrasen direkt nach dem Auslegen keinen außergewöhnlich harten Bedingungen ausgesetzt ist, kannst Du hier sparen, indem Du eher jungen Fertigrasen wählst. Er ist zwar noch nicht so schön dicht, verzweigt sich aber mit der richtigen Rasenpflege innerhalb der nächsten Jahre immer weiter.

Die Kosten für Rollrasen werden pro Quadratmeter abgerechnet. Die günstigsten Anbieter werben mit Tiefpreisen von etwa 2 € pro Quadratmeter. Premiummischungen, die schon sehr gut verzweigt sind und höchsten Ansprüchen genügen, kosten bis zu 10 € pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Wenn Du einen Quadratmeter mit Rasensamen einsäst, betragen die Kosten dafür, je nach Qualität des Saatguts, etwa 10 bis 20 Cent. Die Preisspanne auf dem Markt ist also enorm – und damit auch die Abweichungen bezüglich der Qualität. Wenn Du ohne viel Aufwand und sofort nach dem Verlegen des Rollrasens eine tadellos grüne und dicht bewachsene Fläche haben möchtest, lohnen sich unter Umständen bereits lange gewachsene Premiumprodukte. Wenn dich eine weniger dichte Grasnarbe zu Beginn nicht stört, kannst Du bei der Auswahl deines Rollrasens aber auch Kompromisse bei der Qualität eingehen – niemals jedoch, was die Sorte deines Fertigrasens betrifft. Denn passt diese nicht zum Standort und der Belastungsintensität, wird sich langfristig kein schöner Rasen bilden. Auch wenn große Hersteller, die deutschlandweit ausliefern, oft die günstigeren Preise haben, lohnt es sich, auch bei einem Händler vor Ort ein Angebot einzuholen. Dort kannst Du dir die Qualität des Fertigrasens direkt begutachten und kaufst daher nicht die Katze im Sack.

Rollrasen verlegen – so gelingt es Dir

Prinzipiell spricht nichts gegen das Rollrasen selbst verlegen. Experten auf diesem Gebiet sind zwar meistens sehr viel schneller bei dieser Arbeit, die Ergebnisse zeigen aber keine deutlichen Abweichungen. Wenn Du einige wichtige Punkte beachtest, sollte Dir das Rollrasen verlegen auf jeden Fall gelingen und Du kannst Dich schon bald über Deine neue Grünfläche freuen.

Boden vorbereiten

Der wichtigste Faktor zum Rollrasen erfolgreich verlegen ist die richtige VorbereitungMoos und einige Unkräuter lieben Staunässe und lassen Gräsern, die keine trockenen Füße mögen, keine Chance. Nach dem Abschälen eventuell noch vorhandener Pflanzen und dem Umgraben der zukünftigen Rasenfläche, ist es daher sehr wichtig, dass Du den Boden an die Bedürfnisse des Rasens anpasst. Das ist einmalig viel Arbeit, erspart Dir über die folgenden Jahre hinweg jedoch viel Ärger. Allzu lehmiger, wasserundurchlässiger Boden mischst Du mit gewaschenem Sand vom Baustoffhändler. Ideal ist der Boden, wenn er eine leicht krümelige Konsistenz hat. Zu viel Sand ist allerdings auch nicht gut, weil dieser nicht viel Wasser halten kann. Sehr durchlässigen Untergrund reicherst Du daher mit Muttererde an. Entferne dabei, soweit möglich, alle Steine, Wurzeln und andere Pflanzenteile, die noch im Boden sind. So minimierst Du die Konkurrenz für Deinen neuen Rasen schon zu Beginn und gibst ihm die besten Startbedingungen. Zum Schluss verdichtest Du den Boden mit einer Walze gleichmäßig. Das ist wichtig, weil der Boden sich sonst bei späterer Belastung ungleichmäßig setzen würde und Bodenunebenheiten entstünden.

Um den Untergrund ideal auf die zukünftige Begrünung vorzubereiten, ist es vielleicht notwendig, ihn zu düngen. Je nachdem, wofür die Fläche vorher genutzt wurde, ist der Boden eventuell ausgelaugt und nährstoffarm. Der Rollrasen würde dann nur unzureichend anwachsen und schnell gelbe oder braune Flecken bekommen. Ein stickstoffreicher organischer Dünger beugt dem vor. Den pH-Wert des Bodens ermittelst Du mit im Baumarkt erhältlichen Teststreifen. Für Rasen sollte er idealerweise etwa 5,5 bis 6,5 betragen. Ist er zu niedrig, erhöhst Du ihn durch das Ausbringen von Kalk, ist er zu hoch, macht später schnell Klee breit. Du senkst ihn, indem Du den Boden mit Humus anreicherst.

Rollrasen verlegen

Rollrasen verlegenWenn der Boden ideal für den Fertigrasen vorbereitet, gerade und eben ist, kannst Du mit dem eigentlichen Verlegen beginnen. Dieses Prozedere solltest Du gründlich planen, denn wenn der Rollrasen erst einmal abegeschält ist, muss er zügig verarbeitet werden. Die meisten Hersteller ernten ihren Fertigrasen daher nur auf Kundenanfrage und liefern ihn zu einem festen Termin. Dann stehst Du am besten mit ausreichend Helfern und dem richtigen Werkzeug bereit. Je schneller der Rasen wieder auf der Erde liegt, desto weniger nimmt ihn die Umsiedlung mit. Versuche niemals, Rollrasen zu lagern, sondern verlege ihn stets innerhalb von einem Tag nach der Anlieferung! Idealerweise bereitest Du den Boden daher schon am Vortag vor, damit Du beim Ankommen des Rollrasens sofort mit dem Verlegen beginnen kannst.

Je nach Zustand des Bodens kann es sinnvoll sein, die Erde vor dem Verlegen des Rollrasens zu bewässern. Sie sollte auf jeden Fall gut feucht sein, damit die Wurzeln direkt beim Kontakt mit der Erde wieder Wasser aufnehmen können und die Gräser nicht austrocknen. Harke die Fläche direkt vor dem Aufbringen der einzelnen Bahnen noch einmal etwas durch, damit sich die Erde des Fertigrasens bestens mit dem Boden verbinden kann. Beginne dann mit dem Verlegen des Rollrasens in der Ecke der Fläche, die am weitesten von dem Ort, an dem die Rasenrollen liegen, entfernt ist. Das hat den einfachen Vorteil, dass Du nicht immer wieder über die bereits verlegten Bahnen laufen musst und diesen Teil des Fertigrasens so nicht unnötig belastest. Wenn die Rollen gestapelt auf einer Palette geliefert werden, ist es wichtig, die untersten Rasenstücke von dem auf ihnen ruhenden Druck zu entlasten. Hierfür kannst Du die Rasenrollen zuerst auf der Fläche verteilen, bevor Du mit dem Verlegen der Bahnen beginnst. Starte anschließend an der längsten Seite des Gartens, um möglichst wenig wenig schneiden zu müssen. Das ist zwar prinzipiell nicht schlimm, bedeutet für Dich aber mehr Arbeit. Außerdem sind Nahtstellen im Rollrasen immer besonders anfällig für Unkräuter. Achte daher auch darauf, diese möglichst klein zu halten, indem du die Bahnen immer wieder mit Hilfe eines Bretts zusammenschiebst. Am Ende einer Bahn schneidest Du den Rest einfach mit einem Garten- oder Küchenmesser ab und verwendest ihn am Anfang der nächsten Bahn. Lediglich Kreuzfungen, also Stellen, an denen sich die Ecken vier verschiedener Bahnen treffen, solltest Du ganz vermeiden. Auf die gleiche Weise passt du die viereckigen Rasenstücke auch an runde oder schräge Beetränder an. Dass dabei etwas Verschnitt entsteht ist ganz normal. Beim Bestellen des Rollrasens solltest Du dies bereits einberechnen und etwa 5 % mehr ordern als du eigentlich benötigst.

Nach dem Verlegen drückst Du den frischen Fertigrasen mit einer Walze oder einem Brett an den Untergrund an. Achte darauf, dass alle Kanten entweder an einer Einfassung liegen oder zumindest etwas mit Erde bedeckt sind. Sie trocknen sonst schnell aus und die Ränder neigen dazu, zu vertrocknen. Nach dem Verlegen ist es zuletzt noch äußerst wichtig, den Rollrasen zu bewässern. Zum Start benötigt er etwa 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter, um sich von der Trockenheit während des Transports zu erholen.

Frisch verlegten Rollrasen richtig pflegen

In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Anlage ist Rollrasen sehr pflegeintensiv. Da er tief in den Boden reichende Wurzeln erst wieder entwickeln muss, ist es bis dahin wichtig, die Bodenoberfläche stets feucht zu halten. In den warmen Sommermonaten, wenn die Feuchtigkeit schnell verdunstet, bedeutet das, dass Du bis zu dreimal am Tag bewässern musst. Verfärbt sich der Fertigrasen ins Graue hinein, braucht der dringend Wasser und kann im Zweifelsfall nicht bis zum Abend warten. Achte jedoch darauf, das Gras nicht zu kurz zu bewässern. Ist nur die oberste Erdschicht feucht, während die tieferen Lagen trocken bleiben, hat der Rasen keinen Grund, tiefer zu wurzeln und wird dies auch nicht tun. Er wird dann braun und verdorrt, sobald du das tägliche Bewässern einstellst.

Nach etwa ein bis zwei Wochen darfst Du deine neue Rasenfläche das erste Mal mähen. Achte dabei darauf, dass die Messer deines Rasenmähers ausreichend scharf sind. Stumpfe Messer schneiden die Gräser nicht sauber ab, sondern hacken eher, was bei frisch verlegtem Rollrasen dazu führen kann, dass dieser aus dem Boden gerissen wird. Die optimale Schnitthöhe richtet sich nach der Rasensorte und seiner Verwendung. Wenn er bereits sehr hoch gewachsen ist, solltest Du den Rasen aber keinesfalls um mehr als um mehr als ein Drittel kürzen. Arbeit dich stattdessen durch häufigeres Mähen langsam an die gewünschte Höhe heran. Bereits nach wenigen Wochen benötigt der Rollrasen, wenn er gut angewachsen ist, keine Sonderbehandlung mehr. Das erste Mal düngen solltest Du ihn nach vier bis sechs Wochen und danach nach Bedarf.

Die beste Zeit zum Rollrasen verlegen

Im Gegensatz zu Rasensamen, die Du nur im Frühjahr oder Herbst ausbringen solltest, kannst Du Rollrasen das ganze Jahr über verlegen. Bedingung ist lediglich, dass der Boden nicht gefroren ist und dir im Sommer ausreichend Wasser zum ausgiebigen Bewässern zur Verfügung steht. Da sich Rasen bei Temperaturen unterhalb von 8 °C in einer Art Winterruhe mit stark gedrosseltem Wachstum befindet, eignet sich der Winter nicht sonderlich gut zum Rollrasen verlegen. Besser ist es hier, falls möglich, auf den Frühling mit etwas milderem und feuchtem Wetter zu warten. Dann sprießen die Gräser sowieso wieder stärker und vertragen, insofern sie mit genügend Nährstoffen versorgt werden, auch eine Umsiedlung ohne größere Schäden.

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