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Giersch bekämpfen

Giersch bekämpfen - effektiv und dauerhaft​

An Giersch scheiden sich oft die Geister: Während er für viele Gärtner ein lästiges und nur schwer zu vertreibendes Unkraut ist, preisen andere ihn als schmackhaftes und gesundes Wildgemüse. Fest steht: Wer der Pflanze einmal freien Lauf im Garten lässt, wird sie aufgrund des ausufernden Wurzelwerks so schnell nicht wieder los.

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Giersch – ein wuchsfreudiger Überlebenskünstler

Giersch im RasenGiersch ist ursprünglich in den lichten Wäldern Europas und Asiens zuhause, wurde aber auch in Nordamerika eingeschleppt. Er mag es feucht und nährstoffreich, dann herrschen für ihn ideale Bedingungen und er kann sich schnell verbreiten. Meist erreichen die einzelnen Triebe nur eine geringe Höhe von etwa 30 Zentimetern, in Ausnahmefällen und wenn er prächtig gedeiht, erreicht der Giersch aber auch Wuchshöhen von bis zu einem Meter. Er verbreitet sich sowohl über sein ausgedehntes Wurzelwerk als auch über Samen, die nach der Blüte im Juli heranreifen. Dadurch bildet er oft innerhalb kürzester Zeit dicht bewachsene Kolonien, die sich, solange ihnen nicht Einhalt geboten wird, nach und nach über den ganzen Garten ausbreiten. Hat er erst einmal eine gute Basis, vertreibt der Giersch so im Handumdrehen andere Pflanzen, indem er ihnen Licht und Nährstoffe streitig macht.

Schnelles Handeln ist gefragt

Je früher Du Giersch in Deinem Garten erkennst und anfängst, ihn zu bekämpfen, umso vielversprechender sind die Maßnahmen. Die Pflanze lagert nämlich Reserven in ihrem Wurzelwerk ein, von denen sie über viele Monate überleben und immer wieder neu austreiben kann. Erstickst Du ihr Wachstum aber bereits im Keim, kommt sie gar nicht dazu und Du bist sie im besten Fall so schnell wieder los, wie sie aufgetaucht ist. Hat sich der Giersch jedoch erst einmal in Deinem Garten breit gemacht, ist er umso schwieriger wieder zu entfernen.

Giersch abschneidenWeißt du bereits, dass Du Giersch in deinem Garten hast, solltest du die ersten Triebe im Frühjahr entfernen, sobald sie sich zeigen. Das lässt das Unkraut zwar nicht verschwinden, verhindert aber, dass es erstarkt und andere Pflanzen im Garten schädigt. Willst Du dem Giersch dauerhaft Herr werden, brauchst Du oft einen langen Atem. Theoretisch kannst Du ihn besiegen, indem Du einfach immer wieder die oberirdischen Pflanzenteile abschneidest. Je nachdem wie kurz oder lang die Abstände zwischen dem Entfernen sind, kann es aber bis zu mehreren Jahren dauern, bis der Giersch ausgehungert ist und aufgibt. Gerade wenn das Wurzelwerk sich bereits durch den ganzen Garten zieht und überall neue Triebe hervorkommen, solltest Du daher zu härteren Maßnahmen greifen. Das Entfernen der Blätter und Blüten ist jedoch niemals verkehrt. Es dämmt das Wachstum des Gierschs ein und verhindert zumindest seine Ausbreitung über Samen. Für Giersch auf dem Rasen reicht dafür regelmäßiges Rasen mähen. Angrenzende Beete jätest Du entweder per Hand oder beispielsweise mit einer Motorsense.

Giersch restlos entfernen

Giersch ausgrabenWillst Du Giersch restlos entfernen, liegt eine wahre Mammutaufgabe vor dir. Dafür musst Du nämlich den gesamten Boden, durch den sich das Wurzelwerk zieht, mit einer Grabgabel umgraben und alle darin enthaltenen Wurzelstücke restlos entfernen. Bereits kleinste Wurzelteile reichen dem Giersch nämlich aus, damit er wieder neu austreiben kann. Bei Giersch im Rasen ist dieses Vorgehen natürlich nur dann umsetzbar, wenn du bereit bist, die Grasfläche ganz neu anzulegen. In den meisten Fällen beschränkt sich das Unkraut aber nicht nur auf einen Teil des Gartens, sondern breitet sich wahllos aus. Es kann also sinnvoll sein, den Giersch in einem Beet auszugraben, um die Pflanze auch auf dem angrenzenden Rasen zu schwächen. Platzierst Du nach der Säuberungsaktion eine Wurzelsperre, kannst Du das Problem danach wenigstens auf einen Teil Deines Gartens beschränken. So sagst Du dem Giersch Schritt für Schritt den Kampf an.
Achtung: Das reine Umgraben eines Beetes reicht nicht aus, um Giersch zu beseitigen. Das neu bepflanzte Beet ist zwar vorübergehend unkrautfrei, durch das Zerteilen werden die Wurzeln des Giersch aber zum Wachstum angeregt und er breitet sich daraufhin nur noch schneller wieder aus. Gleiches gilt, was das Vertikutieren von Rasen, auf dem Giersch wächst, angeht. Lasse die betroffene Stelle lieber aus, denn sonst hilfst Du dem Unkraut unter Umständen noch bei seiner Ausbreitung. Achte außerdem stets darauf, dass Du Teile von Giersch nicht einfach auf dem Kompost entsorgst. Dort kann er nämlich ebenfalls wieder neu austreiben. Besser ist es, ihn über den Biomüll zu entsorgen oder vor dem Kompostieren durch Lagerung in der Sonne oder in Müllsäcken abzutöten.

Giersch durch Nahrungskonkurrenz bekämpfen

Viele Gärtner schwören auf Kartoffeln, wenn es darum geht Giersch zu bekämpfen. Sie treiben im Frühjahr zeitiger aus als das Unkraut und werfen mit ihrem dichten Laub einen dunklen Schatten. In diesem kann der Giersch nicht überleben. Auch Süßkartoffeln, Topinambur, Beinwell oder Knöterich wachsen schnell und dicht genug, damit Giersch keine Chance mehr hat. Je nachdem, wie weit sich das Unkraut in Deinem Garten schon ausgebreitet hat, hilft diese Maßnahme nur bedingt. Sie hält den Giersch zwar aus dem bepflanzten Beet fern, wuchert dieser aber auch in anderen Bereichen, breitet er sich einfach dort weiter aus. Du solltest deswegen immer daran denken, alle Ausläufer des Gierschs zu beseitigen, sonst ist auch das mit Kartoffeln bepflanzte Beet im nächsten Jahr wieder voll davon. Auch einige starkwüchsige Bodendecker und Stauden eignen sich, um den Giersch im Zaum zu halten. Dazu gehören:

  • Storchenschnabel
  • Elfenblume
  • Golderdbeere
  • Dickmännchen
  • Kleines Immergrün
  • Ingwersen

Pflanze diese Bodendecker am besten bereits im Herbst, damit sie im Frühjahr zeitig austreiben können und so einen wertvollen Vorsprung gegenüber dem Giersch haben! Einige der eifrigen Pflanzen, vor allem Immergrün und Ingwersen, solltest Du allerdings gut im Blick behalten. Sie sind zwar deutlich hübscher als der Giersch, aber nicht weniger wuchsfreudig. Wenn Du also nicht aufpasst, hast Du unter Umständen nur eine Plage gegen eine andere eingetauscht.

Giersch vom Nachbarn aussperren

Ein besonders großes Problem bei der Verbreitung von Wurzelunkräutern ist es, wenn Giersch vom Nachbarn aus in deinen Garten wächst. Kleine Mäuerchen oder Zäune sind dem ausladenden Wurzelwerk des Unkrauts nämlich ziemlich egal und es breitet sich so auch über Grundstücksgrenzen hinaus aus. Falls dein Nachbar sich nicht weiter um den Giersch kümmert und nicht vorhat, ihm ebenfalls den Kampf anzusagen, bleibt Dir nichts anderes übrig, als deine Beete durch eine Wurzelsperre zu schützen. Giersch mit Wurzelsperre bekämpfenGrabe dazu an der betreffenden Grundstücksgrenze einen Graben mit einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern. Dort setzt Du dann eine im Handel erhältliche Wurzelsperre ein. Achte darauf, dass die Kante einige Zentimeter über den Erdboden hinausragt, ansonsten können sich Wurzelausläufer über sie hinweg in Deinen Garten mogeln. Falls es beim Setzen der Wurzelsperre Überlappungen gibt, solltest du darauf achten, dass kein noch so kleiner Spalt offenbleibt. Bereits einige Millimeter reichen aus, damit sich ein suchender Wurzeltrieb durch die kleine Lücke mogeln und den Giersch wieder in deinen Garten bringen kann.

Giersch mit Unkrautfolie abdecken?

Unkrautfolie ist im Kampf gegen die meisten Wurzelunkräuter ein wertvoller Helfer. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzen nach dem Entfernen nicht wieder neu austreiben können und minimiert damit den Aufwand, um sie über einen langen Zeitraum hinweg auszuhungern. Bei Giersch funktioniert diese Methode jedoch nur bedingt. Da die Samen im Boden über viele Jahre hinweg keimfähig bleiben kann es sein, dass er sich nach dem Entfernen der Folie rasch wieder breitmacht. Wenn Du allerdings sowieso genug vom Jäten hast und das Unkrautvlies dauerhaft im Boden behalten möchtest, kann dies eine gute Möglichkeit sein, um den Giersch nicht in langwieriger Handarbeit ausgraben zu müssen.

Giersch im Rasen niedertrampeln

Es klingt im ersten Moment vielleicht etwas seltsam, aber eine der größten Schwächen des Giersch ist tatsächlich seine fehlende Trittfestigkeit. Er macht sich auf dem Rasen daher nur in Bereichen breit, die selten oder gar nicht betreten werden. Wer eifrig draußen spielende Kinder hat, muss sich daher vor Giersch auf dem Rasen kaum fürchten. Alle anderen laufen die betroffenen Stellen zusätzlich zur manuellen Entfernung des Gierschs regelmäßig ab. Das ist mitunter effizienter als langwieriges Jäten oder Graben. Die mechanische Belastung schädigt die Blätter und Stängel des Unkrauts so schwer, dass es sich langfristig nicht immer wieder davon erholen kann.

Der letzte Ausweg: Herbizide

Die meisten für den Heimgebrauch zugelassenen Pflanzengifte sind gegen Giersch nur begrenzt wirksam, da sie nur die Blätter und Stängel zum Absterben bringen. Das Wurzelwerk bleibt jedoch intakt und so kann der Giersch immer wieder neu austreiben. Auch Glyphosat, einer der beliebtesten Bestandteile von Pflanzenschutzmitteln, kann den Giersch nur schwächen, aber nicht ganz abtöten. Mittlerweile gibt es jedoch spezielle Pflanzenschutzmittel auf Grundlage von Pelargonsäure und Maleinsäurehydrazid, die gut gegen Giersch wirken. Sie hemmen jedoch auch das Wachstum umliegender Pflanzen, sodass sie für Unkraut in Beeten oder auf dem Rasen nur bedingt geeignet sind. Nachhaltiger und umweltfreundlicher ist und bleibt die Entfernung des Unkrauts von Hand und das mühsame, aber letztendlich einzig effektive Aushungern.

Giersch in der Küche

So mancher macht aus der Not auch eine Tugend und lässt die Blätter des unerwünschten Gierschs nicht einfach in der Tonne verschwinden, sondern nutzt sie in der Küche. Sie sind reich an Vitamin C, Provitamin A und verschiedenen Mineralstoffen. Vor allem die jungen Blätter im Frühjahr sind zart und erinnern im Geschmack an Sellerie, Petersilie oder Karottenkraut. Du kannst sie sowohl roh als Salatzutat, aber auch gekocht wie Spinat oder Mangold servieren. Giersch eignet sich außerdem zum Kochen von Suppen, Pesto und Aufläufen sowie zum Verfeinern allerlei Gemüsegerichte.

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