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Buchsbaum Ratgeber

Alles zum Buchsbaum: pflanzen, düngen, schneiden, Schädlinge bekämpfen

Keine andere Pflanze ist so weit verbreitet und beliebt für Formschnitt-Gewächse wie der Buchsbaum. Die schnittverträgliche immergrüne Pflanze eignet sich jedoch nicht nur als Attraktion im Garten, sondern bildet auch akkurate, blickdichte Hecken

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Buchsbaum – das solltest Du wissen

Der Gewöhnliche Buchsbaum Buxus sempervirens ist in fast ganz Süd- und Mitteleuropa bis in den Nahen Osten hinein verbreitet. Da er bereits seit über 2000 Jahren als Gartenpflanze kultiviert wird, ist nicht klar, inwiefern diese Verbreitung von alleine oder durch verwilderte Gärten entstand. Seine große Beliebtheit verdankt der immergrüne Strauch einerseits seiner Schnittbeständigkeit, andererseits seinen kleinen, dicht wachsenden Blättern. Beides zusammen sorgt dafür, dass sich die Pflanzen hervorragend für Formschnitte aller Art eignen. Als Hecke ist Buxus sempervirens äußerst blickdicht und pflegeleicht.

Alle Pflanzenteile des Buchs sind leicht giftig. Früher diente er auch als Heilpflanze. Hier gibt es mittlerweile aber andere wirksame und verträglichere Alternativen. Für die Umwelt wichtig ist Buchsbaum als Bienenweide. Die eher unscheinbaren Blüten erscheinen bereits im März und sind daher früh im Jahr verfügbar. Die Blüte dauert bis Mai und liefert sowohl Bienen als auch Fliegen reichlich Nektar und Pollen. Anschließend verbreiten Ameisen die Samen des Buchsbaums.

Die zahlreichen Buchsbaumsorten

Buchsbaum

Aufgrund seiner langen Geschichte als Gartenpflanze wartet der Gewöhnliche Buchsbaum mit einer unglaublichen Sortenvielfalt auf. Insgesamt gibt es mittlerweile mehr als 60 verschiedene Züchtungen, die auf bestimmte Anwendungszwecke optimiert sind. Aber auch andere Buchsbaumarten kommen vereinzelt als Heckenpflanzen zum Einsatz.

Buxus sempervirens

Mit dem gewöhnlichen Buchsbaum als Heckenpflanze kannst Du nicht viel falsch machen. Er hat ein moderates Wachstum von 10 bis 15 Zentimetern pro Jahr, ist winterfest und hat satte dunkelgrüne Blätter. Bereits nach wenigen Jahren bildet er einen guten Sichtschutz. Wenn Du schnell eine hohe Hecke haben möchtest, solltest Du allerdings bereits recht große Pflanzen setzen. Das ist in der Regel nicht ganz billig.

Buxus sempervirens ‚Handworthiensis‘

Besser für richtig hohe Hecken eignet sich die Sorte Handworthiens. Sie wächst ganze 10 bis 25 Zentimeter im Jahr und wird auch deutlich breiter als der Gewöhnliche Buchsbaum. Die auch unter dem Namen Navicularis bekannte Züchtung wächst aufrecht, wobei sich die Spitzen mit der Zeit leicht nach unten neigen. Im Winter, wenn es friert, werden die Blätter in der Regel etwas dunkler. Handworthiensis ist vergleichsweise robust und weniger anfällig für viele Buchsbaumkrankheiten als andere Sorten.

Buxus sempervirens ‚Rotundifolia‘

Die Buchsbaumsorte Rotundifolia hat recht große Blätter und ist mit 10 bis 20 Zentimetern im Jahre ebenfalls recht wuchsfreudig. Sie wächst noch etwas breiter und höher als Handworthiensis und muss daher für Buchsbaum recht häufig moderat zurückgeschnitten werden. Rotundifolia hat dunkelgrüne Blätter, deren Farbe leicht ins Bläuliche geht. Die Sorte ist robust und kommt sogar mit sommerlichen Trockenperioden relativ gut klar.

Buxus sempervirens ‚Marginata‘

Die Sorte Marginata eignet sich dank ihres guten Wachstums von 10 bis 20 Zentimetern und einer Wuchshöhe von bis zu 2,50 Metern ebenfalls als Sichtschutzhecke. Ihre Besonderheit liegt in den besonders dekorativen Blättern. Diese sind nicht einfarbig grün, sondern mit einem hellen cremefarbenen Rand versehen.

Buxus microphylla

Buxus microphylla

Der kleinblättrige Buchsbaum kommt mit seinen zahlreichen Sorten vor allem bei niedrigen Hecken und Beet-Einfassungen zum Einsatz. Die meisten davon wachsen nur wenige Zentimeter im Jahr und sind somit deutlich pflegeleichter, was den regelmäßigen Schnitt angeht. Dafür müssen Gärtner aber auch lange warten, bis die Pflanzen die gewünschte Größe erreicht haben. Buxus microphylla ist bei gleicher Größe daher deutlich teurer als Sorten des Gewöhnlichen Buchsbaums.

Alternativen zu Buchsbaum

Manche Gärtner scheuen sich davor, Buchsbaum in ihren Garten zu holen. Neben vielen anderen Krankheiten oder Schädlingen haben die meisten vor allem vor dem Buchbaumzünsler Angst. Dessen Raupen fressen im Nu ganze Hecken kahl, weil sie im Inneren starten und deswegen meist erst zu spät bemerkt werden. Alternativen für Buchsbaum werden daher immer beliebter.

Ilex crenata

Die japanische Stechpalme ist, genau wie der Buchsbaum, ein immergrünes Strauchgewächs. Sie sieht diesem außerdem beinahe zum Verwechseln ähnlich, da sie ebenfalls dicht beblättert und sehr schnittverträglich ist. Auch hier sind viele verschiedene Sorten für unterschiedliche Einsatzzwecke auf dem Markt.

Lonicera nitida

Die Heckenmyrte stammt ursprünglich aus China und sieht dem Buchsbaum in Bezug auf Dichte und Form der Blätter sehr ähnlich. Sie verträgt ebenfalls sehr radikale Rückschnitte und wird in dieser Hinsicht ähnlich wie Buchs behandelt. Es gibt viele Sorten, die sich nur als niedrige Schnitthecken eignen. Einige erreichen aber auch Höhen von mehreren Metern.

Buchsbaumhecken pflanzen

Berücksichtigst Du bei der Planung Deiner Buchsbaumhecke die Bedürfnisse der Pflanzen, wachsen diese später besser und sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Der richtige Standort

Buchsbaum wächst am besten im Halbschatten. Im Idealfall bekommt Deine Hecke entweder am Morgen oder am Abend einige Stunden Sonnenlicht ab. Die heiße Mittagssonne bekommt dem Buchs vor allem im Sommer weniger gut. Außerdem sollte sich am Standort möglichst keine Hitze stauen, gleichzeitig aber auch im Winter kein kalter Wind wehen. Wie Du merkst, ist Buchsbaum eher anspruchsvoll. Nicht zuletzt können sich die Pflanzen auch nicht gut gegen Konkurrenten durchsetzen. Größere Bäume oder Sträucher in der Nähe müssen daher für die Buchsbaumhecke weichen.

Sowohl bei Staunässe als auch bei anhaltender Trockenheit geht Buchsbaum oft schneller ein, als Du gucken kannst. Am besten eignet sich daher lockerer Boden ohne allzu großen Sand- oder Lehmanteil. Ist dies am geplanten Standort noch nicht der Fall, solltest Du den Boden vor dem Pflanzen unbedingt entsprechend mit Humus oder Sand verbessern. Auch eine pH-Wert Analyse kann hilfreich sein: Buchsbaum bevorzugt leicht kalkhaltige Böden mit einem pH von 7 bis 8. Bringe daher, falls nötig, eine geringe Menge Kalk aus. Zu viel des Guten schadet hier aber auch.

Der richtige Zeitpunkt

Buchsbaum pflanzen

Buchsbaum als Containerware kannst Du generell das ganze Jahr über pflanzen. Gerade im Sommer musst Du jedoch reichlich gießen, damit die empfindlichen Pflanzen aufgrund ihrer in Mitleidenschaft gezogenen Wurzeln nicht verdursten. Besser eignet sich daher die Ruhephase zwischen Oktober und März. Lediglich bei Frost solltest Du dann auf das Pflanzen Deiner Hecke verzichten. Wurzelnackten Buchsbaum pflanzt Du am besten im Herbst oder zeitigen Frühjahr vor dem ersten Austrieb.

Für Beet-Einfassungen sind die Buchsbaumsetzlinge sehr klein und müssen daher in der Regel auch sehr nah beieinander gesetzt werden. Sonst würde es aufgrund des geringen Wachstums zu lange dauern, bis ein durchgehender Rand entsteht. Auch bei großen Hecken pflanzt Du Buchsbaum mit drei bis vier Pflanzen pro Meter eher dicht.

Das genaue Vorgehen beim Hecken pflanzen findest du hier.

Buchsbaum richtig pflegen

An einem passenden Standort und mit der richtigen Pflege ist auch der empfindliche Buchsbaum einigermaßen robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Buchsbaum schneiden

Auch wenn Du Deinen Buchsbaum nicht in kreative Formen schneiden, sondern einfach nur eine typische Hecke haben möchtest, solltest Du einige Grundsätze beachten.

Buchsbaum Aufbauschnitt

Pflanzt Du bereits gut verzweigte Containerware als Buchsbaumhecke, ist ein Pflanzschnitt direkt nach dem Setzen nicht nötig. Handelt es sich jedoch um günstige Wurzelware oder Topfware mit nur einem oder zwei Haupttrieben, solltest Du jeden davon um etwa die Hälfte kürzen. Dadurch verzweigen sich die Pflanzen von Anfang an und wachsen zu einem dichten Busch heran.
Im zweiten Frühjahr nach dem Setzen der Hecke kürzt Du etwa die Hälfte des Neuaustriebs des letzten Jahres, um die Verzweigung weiter zu fördern.

In den folgenden Jahren schneidest Du Deine Buchsbaumhecke am besten zweimal jährlich zwischen März und September zurück. Lasse dabei jeweils nur einige Zentimeter des neuen Wuchses stehen, sodass die Hecke jedes Jahr etwa fünf bis zehn Zentimeter größer wird. Das verzögert zwar das Erreichen der Endhöhe, sorgt aber dafür, dass Du am Ende eine dichte, vitale und akkurate Buchsbaumhecke dein Eigen nennen kannst.

Da Buchsbaum äußerst empfindlich ist, solltest Du zum Schneiden stets eine mit Spiritus gereinigte, scharfe Buchsbaum- oder Gartenschere verwenden. So vermeidest Du mögliche Infektionen an den Schnittstellen. Größere Hecken kannst Du später auch mit der elektrischen Heckenschere stutzen.

Buchsbaum schneiden

Buchsbaum Erhaltungsschnitt

Hat Deine Buchbaumhecke ihre endgültige Höhe erreicht, reicht unter Umständen ein einzelner Schnitt im Jahr aus. Das hängt natürlich aber auch von der gepflanzten Sorte, deren Wachstum und den persönlichen Vorlieben ab. Für den jährlichen Formschnitt eignet sich vor allem die Zeit um den Johannitag Ende Juni. Dann ist der stärkste Austrieb vorüber und die Hecke behält die geschnittene Form lange bei.

Buchsbaum Verjüngungsschnitt

Für starke Rückschnitte eignet das Frühjahr Mitte bis Ende Februar. Dann hat das Brutgeschäft der Vögel noch nicht begonnen und der Rückschnitt regt den Austrieb im Frühling an, anstatt ihn zu behindern. Möchtest Du Deine Hecke durch einen starken Rückschnitt verjüngen und wieder in Form bringen, verteilst Du diese Maßnahme am besten auf mehrere Jahre. Schneide beispielsweise im ersten Jahr eine Seite der Hecke und im nächsten Jahr die andere. So entstehen keine unansehnlichen Löcher und die Pflanzen haben ausreichend Zeit und Energie, sich wieder zu regenerieren.

Buchsbaum düngen

Da Buchsbaum keine großen Blüten ausbildet, braucht die Pflanze kaum Phosphor, sondern hauptsächlich Stickstoff für das Blattgrün und Kalium für die Regulierung des Wasserhaushalts. Der langsam wachsende Buchs profitiert am meisten von einem Langzeitdünger, der seine Mineralien nach und nach an den Boden abgibt. Damit hast Du selbst auch weniger Arbeit, schließlich musst Du seltener düngen. Für Buchsbaum ist es tatsächlich sinnvoll, zu speziellem Grünpflanzen- oder sogar Buchsbaumdünger zu greifen, weil dieser genau auf die Bedürfnisse der Pflanze ausgerichtet ist.

Die beste Zeit zum Ausbringen des Düngers ist das Frühjahr. Langzeitdünger ist nach etwa einem halben Jahr verbraucht und ab Herbst sollte der Buchs sowieso keine neuen Triebe mehr bilden. Diese würden nicht mehr rechtzeitig winterhart werden und erfrieren. Natürliche Alternativen zum Dünger aus dem Handel sind Kompost und Hornspäne. Da diese hauptsächlich Stickstoff enthalten, kannst Du Deinen Buchs im Herbst noch mit einem speziellen Kaliumdünger unterstützen, der die Winterhärte steigern kann.

Krankheiten und Schädlinge bedrohen den Buchsbaum

Viele Buchsbaumsorten sind leider sehr anfällig für Krankheiten. Wenn die liebe- und mühevoll gezüchtete Hecke plötzlich die Blätter hängen lässt oder vertrocknet, ist guter Rat oft teuer.

Buchs vertrocknet

Ist der Buchsbaum plötzlich nicht mehr grün, sondern bekommt mehr und mehr braune Stellen, ist in den meisten Fällen eine Pilzerkrankung oder ein Wassermangel die Ursache. Buchsbaum ist fast das ganze Jahr über anfällig für Schäden aufgrund zu trockenen Bodens. Da die Pflanze immergrün ist, verdunstet sie auch im Winter viel Wasser über die Blätter. Diese Verluste kann sie ohne Regen oder bei gefrorenem Boden nicht ausgleichen. Du solltest Deine Buchsbaumhecke daher, unabhängig von der Jahreszeit, immer ausreichend bewässern.

Schädlinge

Buchsbaumzündler Raupe

Seit einigen Jahren in aller Munde ist der Buchsbaumzünsler. Der kleine Schmetterling wurde aus Asien eingeschleppt und seine Raupen fressen hierzulande ganze Pflanzenbestände kahl. Die Bekämpfung ist schwierig, weil es mehrere Generationen der Tiere pro Jahr geben kann. Ist der Befall einmal besiegt, kann die Pflanze also jederzeit wieder zum Opfer werden. Auch werden die Raupen des Buchsbaumzünslers häufig erst spät entdeckt, weil sie sich vom Innern der Pflanze nach außen vorfressen. Es gibt nur wenige Methoden, die gefährlichen Schädlinge loszuwerden: Entweder Du sammelst Sie manuell ab oder mit Hilfe eines Laubbläsers, Staubsaugers oder Hochdruckreinigers. Beachte dabei, Handschuhe zu tragen, da die Tiere giftig sind. Das Bakterium Bacillus thuriniensis tötet die Larven ab, wenn Du es auf dem Buchs ausbringst. Auch das Bestäuben der Hecke mit Algenkalk kann den Buchsbaumzünsler eine Zeit lang fernhalten.

Neben dem Buchsbaumzünsler, der wirklich nur diese Pflanzen befällt, machen auch andere, allgemein bekanntere Schädlinge dem Buchs das Leben schwer:

Buchsbaum-Spinnmilben zeigen sich durch kleine weiße Punkte und feine Gespinste zwischen den Blättern auf. Sie mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit, sodass regelmäßiges Besprühen mit Wasser im Sommer einem Befall vorbeugen sowie sie sogar vertreiben kann. Ansonsten kommen ölhaltige Pflanzenschutzmittel, wie sie auch zur Bekämpfung der Gallmilbe verwendet werden, zum Einsatz.

Blatt- und Schildläuse befallen vor allem die weichen Triebspitzen des Buchsbaums. Bemerkst Du sie erst spät und sie haben sich bereits stark vermehrt, solltest Du die am schlimmsten betroffenen Areale abschneiden. Zur weiteren Bekämpfung kannst Du einige Hausmittel, aber auch ölhaltige Pflanzenschutzpräparate nutzen. Letztere wirken auch gut gegen Wollläuse, die oft die ganze Pflanze befallen und sich rasant vermehren.

Pilzerkrankungen

Zahlreiche Pilze verursachen, dass die Triebe des Buchsbaums nicht mehr weiterwachsen oder sogar absterben. Die bekannteste Variante ist die Phytophthora-Welke, die vom gleichnamigen Pilz verursacht wird. Dieser sucht fast ausnahmslos Buchbäume und andere Pflanzen heim, die Staunässe ausgesetzt sind. Bei den meisten Pilzerkrankungen ist das einzige, was Du tun kannst, die betroffenen Bereiche abzuschneiden, sicher zu entsorgen und die oberste Erdschicht abzutragen. Sonst kann der Pilz schon bald wieder auftreten. Sind jedoch, wie bei der Phytophthora-Welke, die Wurzeln betroffen, kann die Pflanze kaum noch gerettet werden.

Pilzerkrankungen lassen sich nur schwer bekämpfen, aber Du kannst ihnen sehr gut vorbeugen. Achte auf folgende Punkte, um Deinen Buchs so gut wie möglich vor Pilzen zu schützen:

  • Der Boden sollte immer gut durchlässig sein und keine Staunässe entstehen lassen. Verdichteten Boden so schnell wie möglich wieder auflockern!
  • Ein zu niedriger pH-Wert schwächt den Buchs. Kalke daher den Boden regelmäßig, falls Du mit Kompost düngen solltest.
  • Nasse Blätter machen Buchsbaum empfindlicher gegenüber Pilzerkrankungen. Gieße die Pflanzen daher stets von unten.
  • Desinfiziere deine Buchs- oder Gartenschere vor und nach dem Schneiden immer gründlich!
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